Schutzkonzept und Prävention

Eine „Kultur der Achtsamkeit“ in unseren Gemeinden – realisierbar! 

Prävention (vom lat. praevenire= zuvorkommen, verhüten) sind laut Wikipedia „Maßnahmen, die darauf abzielen, Risiken zu verringern oder die schädlichen Folgen von Krankheiten, Katastrophen oder auch unerwünschten Situationen abzuschwächen“.
Genau das wollen die verschiedenen Präventionsmaßnahmen gegen sexualisierte Gewalt in unserem Gemeindeverband auch: 

  • Präventionsschulungen
  • Institutionelles Schutzkonzept
  • bei Aufnahme einer Tätigkeit Unterschrift unter den Verhaltenskodex unseres Gemeindeverbands
  • Erweitertes Führungszeugnis

Ich möchte besonders auf die Präventionsschulungen eingehen.

Natürlich wollen sie informieren über Daten und Fakten, TäterInnenstrategien und Interventionsschritte, Ansprechpartner und Beratungsmöglichkeiten, umso mehr Sicherheit im Umgang mit Verdachtsfällen zu haben. Aber sie wollen auch sensibilisieren für den rechten Umgang miteinander, dass wir offen sind für die Probleme der Kinder und Jugendlichen, dass wir sie stärken und schützen, wo immer das möglich ist und das rechte Verhältnis von Nähe und Distanz spüren und vermitteln. Natürlich wollen sie die Gefahren aufzeigen, in denen Kinder und Jugendliche durch subtile Strategien der TäterInnen an Leib und Seele geschädigt werden.

Niemand soll aufgrund seiner „Machtposition“ als Erwachsener, Vorgesetzter oder Respektsperson das Vertrauen missbrauchen und den eigenen Willen aufzwingen dürfen, egal in welchem Bereich!

Es sind nicht nur Täter, sondern auch Täterinnen (hohe Dunkelziffer). Das wird oft nicht berücksichtigt und Männer geraten schneller in Verdacht. Es passiert nicht nur in der kath. Kirche, sondern besonders in den Familien, Institutionen, Sportvereinen usw. Damit möchte ich das, was in der Kirche passiert ist und wohl auch noch passiert, nicht herunterspielen. Es war und ist schlimm!
Aber Seelsorger sind nicht verdächtiger als andere.

So wird in den Schulungen vor Generalverdacht gewarnt. Sie wollen kein Misstrauen säen und keine Ängste schüren. Sie wollen nicht, dass wir Empathie, Berührungen und Nähe nicht mehr zulassen, weil wir fürchten missverstanden zu werden. Sie wollen eine „Kultur der Achtsamkeit“ schaffen mit einer wertschätzenden und respektvollen Grundhaltung.

Diese Achtsamkeit bezieht sich aber nicht nur auf Kinder und Jugendliche und den Umgang mit ihnen. Sie sollte generell unser Verhalten bestimmen, auch und gerade in der Kirche, in unseren Gemeinden: respektvoller und wertschätzender Umgang miteinander, Sensibilität für die Probleme und Nöte der anderen, Kontakte und Nähe pflegen unter Beachtung der eigenen und der individuellen  Grenzen der anderen, offener Umgang mit Kritik und kein Sonderstatus aufgrund einer „Machtposition“ . 

Unten anhängend findet sich das Schutzkonzept und der Verhaltenskodex für unseren Seelsorgebereich.

Ansprechpartner bei sexuellem Missbrauch.pdf

Präventionsfachkraft, Karla Staab: praevention-karla.staab@web.de
Schutzkonzept
Verhaltenskodex für den katholischen KirchenGemeindeverband Barmen-Nordost.pdf