Tag des Ewigen Gebets
„Dem Gebet sollt Ihr nichts vorziehen“
Dieser Satz des Hl. Benedikt steht zwar eigentlich in der Regel für die Mönche des Benediktinerordens, er trifft aber einen wunden Punkt aller Menschen, die ihren Glauben leben möchten: Wie oft wird das Beten – am Morgen, am Abend, beim Essen … – von Dingen verdrängt, die „wichtiger“ oder „drängender“ scheinen. Jedem geht dies so, dem einen häufiger, dem anderen seltener. Alles Mögliche „muss“ scheinbar getan oder unternommen werden – das Beten kann ja später immer noch geschehen. Selbst die Sonntagsmessen werden oftmals Opfer solcher Verschiebungen.
Tägliche Verpflichtungen, Aufgaben, auch Schlafbedürfnis oder Erlebnishunger an Wochenenden und nicht zuletzt die Wünsche von Menschen, mit denen wir zusammenleben, drängen sich mehr nach vorne, als Gott. Da will der eine etwas, da beschwert sich der andere, jenes muss noch geschehen… Nur Gott drängt sich nicht so in unseren Tagesablauf hinein. Und weil Gott so unaufdringlich ist, wird dem Gespräch mit ihm manches vorgezogen. Das Gebet kommt dann zu kurz.
Dabei ist Gebet das Zwiegespräch, aber auch das einfache, stille Verharren vor Gott: Ihm meine Zeit zu geben, bei ihm zu sein, Gedanken in seinem Angesicht kommen und gehen zu lassen und darauf zu vertrauen, dass er sie lenkt … Gebet hat etwas mit Liebe zu tun. Denn vieles von dem, was Gläubige im Gebet tun, ist Liebenden ebenso ein großes Bedürfnis: Zeit
in Stille, mit dem zu verbringen, den man liebt.
Was das ganze Jahr über oft nur mangelhaft gelingt, kann aber mit vereintem Bemühen zu vereinbarten Zeiten eher verwirklicht werden. Seit dem 13. Jahrhundert gibt es in vielen christlichen Ländern einen Brauch, der sicherstellt, dass zumindest an irgendeiner Stelle in näherer Umgebung dem Gebet wirklich nichts vorgezogen wird. Die Bistümer fühlen sich dafür verantwortlich. Sie teilen das Jahr so ein, dass zu jeder Stunde in einer ihrer Pfarreien oder Glaubensgemeinschaften Menschen Gott anbeten.
Freitag, 3. Mai ist in diesem Jahr der Tag, an dem unser Seelsorgebereich dafür verantwortlich ist, dass unter den vielen Geschäftigkeiten der Menschen von heute das Gebet und die Anbetung Gottes nicht abreißt.
Es wäre nicht falsch, manches Verschiebbare an einem solchen Tag einmal zurückstehen zu lassen. Es ist eine Eintragung im Kalender wert: „Verabredung mit Gott – zum Gebet in der Kirche St. Mariä Himmelfahrt um 18 Uhr“.
Beten können wir für vieles, nicht zuletzt auch stellvertretend für Verwandte, Bekannte und Menschen, die selbst nicht (mehr) zu beten vermögen.
Der Ablauf des Tages hat seinen Beginn mit der Aussetzung des Allerheiligsten am Ende der Heiligen Messe um 18 Uhr am Freitag und ein gemeinsames Ende mit der feierlichen Rücksetzung des Allerheiligsten am Samstag, 4. Mai um 18 Uhr. Dazwischen liegen Stunden des gemeinsamen Gebets, der Betrachtung, der stillen Anbetung, … Die bisherige Übersicht finden Sie im Eingangsbereich unserer Kirchen. Auch werden noch Beterinnen und Beter gesucht, die die Verantwortung für eine Stunde übernehmen.
Das kann auch heißen, einfach still eine Stunde in der Kirche zu sein und verbindlich zuzusagen, dass der Herr nicht alleine in der Kirche ist. Wenn Sie bereit sind, Verantwortung zu übernehmen, tragen Sie sich bitte in die Liste im Eingangsbereich unserer Kirchen ein und melden sich zur Terminabstimmung im Pastoralbüro (660433).
Wenn Sie nicht am Gebet in der Kirche St. Mariä Himmelfahrt – aus welchen Grund auch immer – teilnehmen können, sind Sie herzlich eingeladen, an einem anderen Ort im Gebet mit uns verbunden zu sein.
Um diese Gemeinschaft zu spüren, liegen Zettel aus, wo jeder aufschreiben kann, wann er / sie in diesen 24 Stunden beten möchte (ohne Namen). Diese Zettel der Verbundenheit werden dann während des Ewigen Gebet in der Kirche St. Mariä Himmelfahrt aushängen.