Die Heilige Woche

Kar– und Ostertage: Leiden, Sterben und Auferstehen Jesu Christi

Die Heilige Woche bildet den Höhepunkt des Kirchenjahres. Beginnend mit dem Palmsonntag gedenken und feiern wir das Leiden, Sterben und Auferstehen unseres Herrn zu unserem Heil: Wir sind erlöst durch seinen Tod und auferweckt zum neuen Leben in ihm.

Das Eingangstor zur Karwoche ist der Palmsonntag, benannt nach den Palmzweigen, mit denen die jubelnde Menschenmenge Jesus in der Stadt Jerusalem begrüßt hat.

Bei den Gottesdiensten werden die Palmbuschen aus Buchsbaum gesegnet und als biblische Symbole für den König und Friedensfürsten.

Er ist ein weitverbreiteter Brauch, die gesegneten Zweige zuhause hinter das Kreuz oder an die Haustüren zu stecken.

Die zentralen Tage dieser Woche sind die drei Tage Gründonnerstag, Karfreitag und die Osternacht, die eine liturgische Einheit bilden. Nach antiker Zeitrechnung beginnt der neue Tag mit dem Sonnenuntergang und endet mit dem Sonnenuntergang.

Der Gründonnerstag beginnt mit dem Letzten Abendmahl, das Jesus mit den Aposteln gefeiert hat und in dem er uns das Sakrament, das heilige Zeichen der Eucharistie geschenkt hat: in der heiligen Kommunion empfangen wir ihn selbst; er vereint sich mit uns und eint uns untereinander.

Nach dem Abendmahl fordert der Herr seine Apostel auf, mit ihm zu wachen und zu beten, bevor er verraten, verhaftet, gefoltert, zum Tod verurteilt und schließlich ans Kreuz genagelt wird.

Wie die Heilige Schrift berichtet, starb Jesus zur neunten Stunde; das ist nach unserer Zeitrechnung 15 Uhr.

Als der Herr seinen Geist in die Hände des Vaters legt, verdunkelte sich die Sonne, heißt es in der Bibel.

Das sind die 24 Stunden des ersten Tages und endet mit der Grablegung Jesu.

Im Glaubensbekenntnis bekennen wir:
„… begraben, hinabgestiegen in das Reich des Todes, … “ Vor 50 Jahren schreibt Joseph Ratzinger: „Es gibt eine Nacht, in deren Verlassenheit keine Stimme hinabreicht; es gibt eine Tür, durch die wir nur einsam schreiten können: das Tor des Todes. Alle Furcht der Welt ist im Letzten die Furcht dieser Einsamkeit. Jene Einsamkeit aber, in die die Liebe nicht mehr vordringen kann, ist – die Hölle.“ Mit seinem Tod ist Jesus „eingetreten in diesen Abgrund unseres Verlassenseins. Wo uns keine Stimme mehr erreichen kann, da ist er. Damit ist die Hölle überwunden, oder genauer: der Tod, der vordem die Hölle war, ist es nicht mehr.“

Vom Abend des Karfreitags bis zum Abend des Karsamstag erinnern unsere Gotteshäuser daran: sie sind leer, keine Kerzen, kein Schmuck, keine Gottesdienst oder liturgische Feier. Das ist der zweite Tag.

Mit dem Abend des Karsamstags beginnt der dritte Tag, von dem unser Glaube bekennt: „am dritten Tage auferstanden von den Toten“. Es sind Maria von Mágdala und einige Frauen, die in der Frühe beim Sonnenaufgang zum Grab eilen, um nach jüdischer Sitte den Leichnam des Toten zu ehren. Und sie hören als erste die unglaubliche Nachricht: „Was sucht ihr den Lebenden bei den Toten? Er ist auferstanden, er lebt“.

„Der Herr ist auferstanden. Halleluja!“ Das ist der Osterjubel des dritten Tages und der ganzen Woche, acht Tage – Osteroktav.

Diese drei Tage feiern wir als einen großem Gottesdienst. Wir haben allen Grund dazu; denn wir sind durch sein Sterben und Auferstehen erlöst und werden unsere ewige Heimat im Reich Gottes finden. – Begleiten wir den Herrn in diesen drei Tagen.

Bild: Martin Manigatterer
In: Pfarrbriefservice.de

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