Maria, Maienkönigin, dich will der Mai begrüßen
Im Marienmonat Mai schauen wir in den Maiandachten auf Maria, den Menschen, der mehr als alle anderen hineingenommen ist in das Geheimnis der göttlichen Gnade. Die Gottesmutter ist uns Vorbild in ihrem Glauben und in der Bereitschaft zum Dienst für Gott und die Menschen. Sie ist uns aber auch Mutter und Fürsprecherin auf unserem Weg zu Gott.
Es blieb Maria nichts erspart – auch nicht, mit ansehen zu müssen, wie ihr eigener Sohn, der den Menschen nur Gutes tat, wie ein Verbrecher hingerichtet wurde. Maria war einfach da – und hielt den Schmerz aus. So vieles hatte sie in ihrem Leben in ihrem Herzen bewegt und aufbewahrt, doch erst nach der Botschaft von der Auferstehung fügten sich alle Ereignisse ihres Lebens wie Steine zu einem Mosaik zusammen, zu einem sinnvollen Ganzen.
Auch in unserem Leben gibt es Situationen, von denen wir glauben, sie kaum tragen und ertragen zu können, weil wir sie einfach nicht begreifen. Von Maria können wir lernen in uns hineinzuhorchen, auf die Stimme Gottes zu hören und offen zu sein für seine Antwort. Maria hat mit den Fragen gelebt, hat die Spannungen ausgehalten und ist daran gereift.
Auch in unserem Leben sollte es möglich werden, mit viel Ungelöstem im Herzen und mit Fragen im Kopf zu leben und langsam in die Antworten hineinzuwachsen.
Vielleicht wenden wir uns gerade in schwierigen Lebenslagen gerne an die Mutter Gottes, weil sie ihren Schmerz aushielt, als sie unter dem Kreuz ihres Sohnes stand.
Maria macht für uns den Trost erfahrbar, dass Jesus auch unser Kreuz mitträgt. Jesus ist unser Halt, er ist der, der uns auf unserem Lebensweg begleitet, der uns auf schwierigen Wegstrecken sogar trägt.
In diesem Jahr wird es wahrscheinlich nicht möglich sein, in unseren Kirchen wie gewohnt Maiandachten zu feiern. Aus diesem Grund haben wir uns überlegt, dass es doch – wie bei vielen von uns früher üblich – eine gute Gelegenheit wäre, zu Hause eine Andacht zu feiern. Ich sehe in der Maiandacht eine gute Möglichkeit, gemeinsam mit der Familie einen Hausgottesdienst zu halten. Bei dem Gebetsabend in der Familie wird man ein Marienbild oder eine Marienfigur besonders schmücken, eine Kerze anzünden und davor die Andacht halten. Eine wunderbare Möglichkeit wäre aber auch, dass man – wie früher bei mir zu Hause – im Maimonat einen Marienaltar gestalten und sich dort zum gemeinsamen Gebet einfindet.
Vertrauen wir darauf, dass Gott uns, die wir in unseren vielfältigen Anliegen und Nöten die Fürsprache der Gottesmutter anrufen, Trost und Hilfe schenkt.
Nachstehend, habe ich für uns einen Gebetsvorschlag zusammengestellt als Beispiel, wie so eine Marienandacht aussehen könnte.
Im Gebet verbunden, grüße ich Sie herzlich. Bleiben Sie gesund und der Segen Gottes sei mit Ihnen.
Rudolf Schmitz, Diakon
Ein Beispiel für die Gestaltung einer häuslichen Maiandacht liegt in unseren Kirchen zur Mitnahme aus. Sie finden Sie auch in der rechten Spalte.